German Ruhr International U17/U19 + U15 14.-17.10.2021 in Mülheim
Beim hochklassigen German Ruhr International in Mülheim gewinnt Nadja Reihle im MD U15. Außerdem sichern sich Ramona (DD U19) und Tristan (JE U15) jeweils Bronze.
von Christoph Lechner
20.10.21. Mitte Oktober fand in Mülheim an der Ruhr das German Ruhr International U17/U19 und U15 statt. Die BWBV-Delegation beim international stark besetzten Turnier in NRW bestand aus sechs Spieler*innen der AK U15 und fünf Spieler*innen beim U17/U19 Event, sowie Landestrainer Christoph Lechner.
Die U17/U19 Wettbewerbe fanden in der riesigen Westenergie-Sporthalle statt und die U15 Events wurden ein paar Meter weiter im Deutschen Badminton Zentrum ausgetragen, wo die deutschen Einzel-Cracks und die Spieler*innen des Badminton Internates für gewöhnlich trainieren. Am Start waren neben den Talenten aus BW und den deutschen Topspieler*innen der anderen LV auch viele europäische, wie auch einige asiatische Spieler*innen, insgesamt mehr als 20 Nationen.
Die internationale Herausforderung nahmen in U17 Esin Habiboglou (SG Schorndorf) und Annika Späth (SV Primisweiler), sowie in U19 Justin Geiger (SF Dornstadt), Clément Kervio (BSV Eggenstein-Leopoldshafen) und Ramona Zimmermann (SG Schorndorf) an.
Leider war für Annika, Justin und Clément in allen Disziplinen jeweils schon nach der ersten Partie Endstation, was zum Teil an zu großer Nervosität auf großer Bühne lag, aber auch an der großteils richtig starken internationalen Konkurrenz gegen die alle antreten mussten/durften.
Esin machte es da deutlich besser, denn sie konnte ihre beiden Auftaktmatches am Donnerstag im Einzel gegen Aurore Touze (Frankreich) und im Mixed an der Seite von Simon Schenk (TV Augsburg) gegen eine Paarung aus der Schweiz (Keishin Rimmer/Vivien Schläpfer) sehr souverän und vor allem siegreich gestalten. Am Freitag lief es dann nicht mehr so gut, denn alle drei Spiele gingen verloren – Einzel gegen Estel Bastide (Frankreich), Mixed gegen Joep Stroper/Flora Wang (Niederlande) und das Doppel mit Annika gegen Noemie Brand/Vivien Schläpfer (Schweiz).
Romana musste erst am Freitag ins Geschehen eingreifen, fand aber weder im Mixed mit Finn Busch (SV Fischbach) gegen Simon Bailoni/Lena Rumpold (Österreich), noch im Einzel gegen Lucie Krulová (Tschechien) zu ihrem Spiel. Am Samstag war sie dann aber im Turnier angekommen. Im DD mit Louisa Marburger (SV Fischbach) besiegten die beiden im AF zuerst eine schweizer Paarung (Cloé Brand/Anja Strausak), ehe sie am Abend im VF gegen das starke deutsche Duo Hannah Berge/Anna Mejikovskiy (SSW Hamburg/BC Beuel) ran mussten. Im ersten Satz war die Taktik noch nicht so klar, so dass dieser knapp mit 26:28 verloren ging. Danach wurde sie aber konsequent durchgezogen und letztlich das Spiel klar mit 21:12, 21:14 in den weiteren Sätzen gewonnen. Unglücklicherweise fand das HF erst am Sonntag statt, denn die beiden waren gerade richtig im Flow, in den sie am nächsten Morgen nicht so ganz finden wollten. Gegen zwei sehr gute Französinnen (Clemence Gaudreau/Elsa Jacob) fehlte es etwas an Sicherheit und die beiden verloren in zwei Sätzen – da war definitiv mehr drin. Nichtsdestotrotz ein starkes Turnier der beiden und am Ende ein sehr guter dritter Platz! Gewonnen hat am Ende im Übrigen das malaysische Doppel ohne einen einzigen Satz abzugeben.
Ramona Zimmermann und Louisa Marburger
Am Freitag startete auch das U15 Turnier mit den JE und JD. Hier gingen Nicola Hingerl (SG Schorndorf), Felix Ma (SSV Waghäusel), sowie Tristan Inhoven und Jonas Schmid (beide BSV Eggenstein-Leopoldshafen) an den Start und ab Samstag auch unsere beiden Mädels Smilla Fluhrer (BC Spöck) und Nadja-Christine Reihle (SpVgg. Mössingen).
Nicola musste hier als Jahrgangsjüngerer noch ein wenig Lehrgeld zahlen, zeigte aber vor allem in seinem zweiten Einzel gegen Léo Crellier (Schweiz) eine gute Leistung und verpasste den Sieg im dritten Satz nur knapp.
Felix und Jonas gewannen ihre Gruppen hingegen problemlos. Tristan hatte in der Gruppe mit Milan Mesterhazy (Ungarn), der auch in U17 am Start war und dort sein Auftaktmatch am Donnerstag sicher gewann, schon ein Hammerlos erwischt, konnte sich aber im dritten Satz recht souverän durchsetzen. Leider trafen danach wieder Tristan und Jonas direkt aufeinander. Wie schon in der Vorwoche beim A-RLT in Bonn setzte sich Tristan in drei Sätzen durch und gewann danach auch sein AF gegen Hugo Chanthakesone (Schweiz) sicher. Im VF gegen Arthur Chardain (Frankreich [3/4]) ‚gönnte‘ er sich gezwungenermaßen durch das sehr starke Spiel des Gegners einen Regenerationssatz in Satz zwei, um dann schlussendlich im Dritten mit 21:17 zu gewinnen. Felix erreichte das VF ebenfalls locker, war aber dort gegen den auf eins eingestuften Topspieler Ansh Negi aus Indien chancenlos. Auf eben jenen traf auch Tristan im HF. Im ersten Satz war er zu sehr damit beschäftigt über die besprochene Marschroute nachzudenken, konnte sie dafür im zweiten umso besser umsetzen. Trotzdem reichte es nicht ganz dem Inder den einzigen Satzverlust des gesamten Turnieres beizufügen und er musste sich 17:21 geschlagen geben. Trostpflaster war das Ansh auch das Finale gegen Garret Tan (USA) souverän gewann und natürlich ein sehr starker dritter Platz!
Garett Tan (USA), Ansh Negi (Indien) und Tristan Inhoven
Knapp vorbei an Bronze schrammte Felix mit Alexander Zhang (TG Unterliederbach). Nach einem souveränen Sieg gegen Jonas mit Partner Ole Schroth (BC Beuel), trafen sie im VF auf die an zwei gesetzte Paarung und schlussendlichen Turniersieger Arthur Chardain/Thomas Tournefier (Frankreich). Am Ende entschieden in einem starken Spiel nur Kleinigkeiten beim 18:21, 21:23, was das mit Abstand engste Match der beiden Franzosen war.
Im Mixed am Samstag Vormittag durften dann auch endlich die Mädels zum Schläger greifen. Smilla, noch U13, schied mit Marwin Roschild (SSW Hamburg) in drei Sätzen aus und Nadja mit Adam Srnec (Tschechien) musste im AF die Stärke der letztlich Zweitplatzierten Garret Tan/Miya-Melayn Salaria (USA/TSG Bergedorf) anerkennen. Tristan verlor unglücklich mit Leonie Wronna (MTV Nienburg) in drei Sätzen sein AF gegen Nathan Nguyen/Maeve Delannoy-Seillier (Frankreich), so dass nur Jonas an der Seite von Katharina Nilges (TuS Bad Marienberg) den Sprung ins VF schaffte. Die Auslosung war ihnen allerdings nicht hold, denn hier wartete mal wieder Team India auf einen weiteren BW-Spieler. Ansh Negi/Mansa Rawat gaben auch im Mixed keinen einzigen Satz ab, somit musste und konnte Jonas in einem starken Feld mit Platz fünf zufrieden sein.
Im ME konnten weder Smilla noch Nadja ihre Gruppe gewinnen. Smilla gewann aber ihr erstes Gruppenspiel und hatte dann mit der Nummer zwei der Setzliste eine noch zu große Aufgaben vor sich. Nadja verlor ihr erstes Spiel unglücklich und gewann das zweite knapp.
Damit hatte Nadja aber vielleicht die entscheidenden Körner für ihr Highlight gespart. Im Doppel mit Zufallspartnerin Tammi van Wonterghem aus Belgien legte sie einen holprigen Start hin, der von etlichen Abstimmungsproblemen geprägt war, aber letztlich erfolgreich verlief. Danach hatten sie aber in den nächsten beiden Runden gar keine Probleme, warfen u.a. die Topgesetzten aus dem Turnier und erspielten sich die nötige Sicherheit fürs Halbfinale. Gut eingestellt durch die beiden Coaches Floris Oleffe (Belgien) und Christoph konnten sie auch gegen Amelie Lehmann/Miya-Melayn Salaria (BC Fortuna Blankenfelde/TSG Bergedorf) ihr druckvolles Spiel aufziehen und den Finaleinzug perfekt machen. Hier trafen sie auf eine weitere deutsche Paarung, die an 3/4 Gesetzten Meline Zeisig/Aurelia Wulandoko (SV Berliner Brauereien/TSV Nürnberg). Der erste Satz war dank konsequentem Angriffsspiel ziemlich eindeutig, aber danach kamen Nadja und Tammi etwas aus dem Rhythmus und die Ballwechsel wurden merklich länger. Lautstark angefeuert von der starken belgischen Fraktion war der Entscheidungssatz dann hochklassig und eng, aber man hatte die Nase immer ein bisschen vorn und gewann schlussendlich verdient 21:11, 18:21, 21:18. Damit war der Turniersieg perfekt und wohl einer der größten Erfolge für Nadja bislang. Herzlichen Glückwunsch! 🙂
Floris Oleffe und Tammi van Wonterghem (beide Belgien), sowie Nadja-Christine Reihle und Christoph Lechner
> Bericht und Ergebnisse auf der DBV Homepage> Bildergalerie U15 (©Jörg-Andreas Reihle)