Swiss Open: Es kommt Bewegung auf

Badminton Swiss Open Basel 15.-20.3.2015
Die 26. Auflage des Badminton Swiss Open vom 15. bis 20. März 2016 in Basel bietet einen Vorgeschmack auf die Sommerspiele in Rio.
von Deborah Bucher / Swiss Open, Sven Heise
02.01.16. Von wegen Katerstimmung nach dem rauschenden Jubiläumsfest: Die 26. Auflage des Badminton Swiss Open vom 15. bis 20. März 2016 in Basel bietet einen Vorgeschmack auf die Sommerspiele in Rio. Das Gedränge beim Turnier am Rheinknie ist aber nicht nur deshalb gross, weil sich die Weltelite für die Olympiaqualifikation in Position bringen muss.
In Basel wird sich den ambitionierten Badmintonspielern und -spielerinnen eine der letzten Chance bieten, um noch auf den Zug aufzuspringen. Auf den Zug, der sie knapp fünf Monate später an die Olympischen Sommerspiele nach Rio de Janeiro bringen soll – auf dem Luftweg, versteht sich. Das Traditionsturnier in der St. Jakobshalle profitiert bei seiner 26. Durchführung von dieser Ausgangslage. Darum ist für den langjährigen OK-Präsidenten Christian Wackernagel heute schon klar, dass sein Event von einer besonderen Ausstrahlungskraft lebt.
«Es wird sich alles um Olympia drehen. Für die einen geht es bereits um eine Hauptprobe. Andere dagegen müssen sich ihren Status, der zur Teilnahme berechtigt, erst noch verdienen. Darum erwarten wir hochkarätige, spannende und bestimmt auch dramatische Matches», sagt Wackernagel. Seine Ankündigung ist gleichzeitig ein Gütesiegel für eine auserlesene Besetzung mit 400 Profis aus 40 Nationen.
Deutschland: Olympia-Chancen in fünf Disziplinen Nach dem aktuellen Qualifikationsstand wären die deutschen Badmintonspieler in Rio in allen Disziplinen vertreten. So gut wie sicher dabei ist allerdings nur Topstar Marc Zwiebler, der auf Platz 14 der Weltrangliste steht. Da im Einzel 36 Spieler dabei sind, kann auch Karin Schnaase als 27. auf eine Olympiateilnahme hoffen. Im Doppel und Mixed sind die Teilnehmerfelder auf lediglich 16 Paare beschränkt. Carla Nelte mit Johanna Goliszewski bei den Damen und Michael Fuchs mit Johannes Schöttler im Herrendoppel benötigen daher nicht nur bei den Swiss Open weitere Topergebnisse, um ihren Qualifikationsplatz bis zum Ende der Qualifikationsperiode am 1. Mai 2016 zu behalten. Michael Fuchs hat mit Birgit Michels im Mixed sogar noch eine zweite Chance.
Schweiz: Sabrina Jaquet als einziger aktueller Trumpf Exakt 20 Jahre vor Olympia 2016 hat Thomas Wapp in Atlanta den Weg für die Schweizer vorgespurt – den vermeintlichen Weg. Der frühere Top-30-Spieler des World Rankings war damals der erste helvetische männliche Badmintonvertreter, der sich zum olympischen Zirkel zählen durfte. Im kommenden Jahr wird das Männerteam mit grösster Wahrscheinlichkeit zum zweiten Mal in Folge durch Abwesenheit glänzen. Stattdessen bringen sich einige hoffnungsvolle Talente in Lauerstellung, um dann für Tokio 2020 anzugreifen. Ihre erfrischenden Auftritte werden bereits im nächsten März in Basel zu sehen sein.
Aus dem Lager der Frauen präsentiert sich mit Sabrina Jaquet (BWF 44) eine aktuelle Olympiakandidatin dem treuen Publikum. Die 28-jährige Romande strebt nach London ihren zweiten Start bei den Sommerspielen an. Auf dem langen Weg ans Ziel möchte sie an ihrem Heimturnier einen erfolgreichen Zwischenhalt einlegen. Und ein Jahr nach dem verletzungsbedingten frühen Forfait in der 1. Runde liegt es ihr mehr denn je am Herzen, sich ihren eigenen Fans wieder in starker Form zeigen zu dürfen.
Es wird eng – zeitlich und örtlich Ein Kraftakt wird der Wettkampf nicht nur für die Sportler, sondern ebenso für die eingespielte Helfercrew. So ist die Halle am 12. und 13. März noch von der Pferdeshow Apassionata belegt. Pferdestärken sind auch anschliessend bei der unmittelbaren Vorbereitung für das Badminton Swiss Open sowie den Um- respektive Aufbau der Infrastruktur gefragt. Weil diesmal ein Zeitfenster von lediglich 24 Stunden zur Verfügung steht, müssen alle zusammen den Turbo zünden. Kommt dazu, dass die Verantwortlichen auf ein angepasstes Konzept setzen und die Courts sowie die Tribüne neu ausrichten.
Beweglichkeit ist aus einem anderen Grund gefragt. Wegen der parallel stattfindenden Weltmesse für Uhren und Schmuck, «Baselworld 2016», sind die Hotelbetten in Basel Mitte März ein gleichermassen begehrtes wie begrenztes Gut. Das Badminton-OK hat das Problem so gelöst, dass es auf Unterkünfte nach Zürich ausweicht. Täglich müssen bis zu 500 Personen zwischen den beiden Städten hin- und herchauffiert werden. Wackernagel rechnet damit, dass seine Crew bis zum Turnierende gesamthaft rund 50‘000 Kilometer abspult – und so die Badmintoncracks auf deren noch längerem Weg nach Rio auf einem kleinen Abschnitt begleitet.
Mitmachen als Linienrichter Wer bei den Badminton Swiss Open als Linienrichter mitmachen will, kann sich auf der offiziellen Homepage anmelden.
Foto: Weltklasse in Basel: Viktor Axelsen aus Dänemark im Finale 2015 (c) Sven Heise> Offizielle Homepage der Swiss Open mit allen Infos> Eintrittskarten bei Ticketcorner.ch