Die Finalisten der Badminton-Bundesliga 2025 stehen fest: Der SV Fun-Ball Dortelweil und Blau-Weiß Wittorf Neumünster setzten sich am Donnerstagabend jeweils in packenden Halbfinals durch und kämpfen am 3. August in der BallsportArena Dresden um den Meistertitel. Beide Halbfinals boten alles, was Playoff-Badminton ausmacht – Spannung bis zum letzten
Ballwechsel, emotionale Duelle und die pure Leidenschaft auf und neben dem Feld.
Dortelweil ringt Bischmisheim nieder
Bereits im Vorfeld war klar: Das Aufeinandertreffen dieser beiden Topteams hat das Potenzial für ein echtes Badminton-Spektakel. Bischmisheim, als Vierter der Hauptrunde ins Rennengegangen, trat die Reise nach Bad Vilbel jedoch nicht in Bestbesetzung an. Der Ausfall der dänischen Leistungsträger Frederik Søgaard und Julie Dawall Jakobsen schwächte das Team – dennoch präsentierten sich die Saarländer zu Gast beim Titelverteidiger kämpferisch und auf Augenhöhe.
Das erste Herren-Doppel zwischen Marvin Seidel/Daniel Hess und Mads Vestergaard/Alexander Dunn wurde direkt zum Schlüsselspiel. Nach vier umkämpften Sätzen ging es in den Entscheidungssatz, den das BCB-Duo mit 12:10 für sich entscheiden konnte – ein echter Badminton-Krimi zum Auftakt. Da das Damen-Doppel klar an Dortelweil ging, stand es nach
den ersten Begegnungen 1:1.
Im weiteren Verlauf gewannen die Favoriten jeweils ihre Partien: Bischmisheim ging durch Mads Christophersen gegen Matthias Kicklitz und Mark Caljouw gegen Victor Svendsen in den Herren-Einzeln mit 3:1 in Führung, ehe Dortelweil durch das zweite Herren-Doppel William Kryger Boe/Christian Faust Kjaer gegen Ruben Jille/Marvin Datko sowie ein souveränes
Damen-Einzel von Beiwen Zhang gegen Anja Strausak wieder ausglich.
Die Entscheidung musste im Mixed fallen – und was folgte, war ein echtes Drama. Für Bischmisheim gingen Seidel/Efler an den Start, Dortelweil setzte auf die dänisch-schottische Kombination Vestergaard/Macpherson. Die Gäste führten bereits mit 2:1 Sätzen, ehe das Heimduo das Spiel drehte und mit 11:8 und 11:7 den Einzug ins Finale klarmachte. Die Stimmung in der voll besetzten Halle kochte über – beide Fanlager sorgten für Gänsehaut-Atmosphäre in Bad Vilbel.
Überraschung in Wipperfürth: Wittorf wirft Favorit Wipperfeld raus
Während in Bad Vilbel zumindest ein offenes Duell erwartet wurde, schien die Ausgangslage in Wipperfürth zunächst klarer verteilt. Der 1. BC Wipperfeld – mit nur einem Punkt Rückstand auf Dortelweil Vizemeister der Hauptrunde – ging mit einer Topbesetzung ins Rennen. Zwar fehlten Line Højmark-Kjaersfeldt und Mark Lamsfuß, doch mit Nhat Nguyen, Arnaud Merklé, Felix Burestedt, den Grimley-Zwillingen, Greg und Jenny Mairs sowie Kristin Kuuba stand eine schlagkräftige internationale Truppe auf dem Feld. Auch in der Vorschau hatte man die Bedeutung der Auftaktdoppel betont – und genau diese sollten das Spiel prägen.
Denn Wittorf legte los wie die Feuerwehr: Sowohl das 1. Herren-Doppel (Jansen/MairsToft gegen Hansen/Thyrri) als auch das Damen-Doppel (Mairs/Nguyen gegen Volkmann/Ryberg) gingen in fünf Sätzen an die Gäste – zwei emotionale Big Points zum Start. Wipperfeld schlug mit den erwarteten Siegen in den Herren-Einzeln durch Nguyen und Merklé sowie im zweiten
Herren-Doppel durch die Grimley-Zwillinge zurück. Doch Anna Siess Ryberg hielt Wittorf mit einem starken Auftritt gegen Kuuba im Spiel – Zwischenstand: 3:3.
Erneut entschied das Mixed – und hier war es der Außenseiter, der für die Sensation sorgte. Mathias Thyrri und Franziska Volkmann bezwangen die Greg und Jenny Mairs in vier Sätzen –ein emotionaler Höhepunkt gegen das Duo, das kürzlich bei den All England seinen internationalen Abschied mit einer Viertelfinal-Teilnahme gefeiert hatte. Der Jubel bei Wittorf
war grenzenlos – der Finaleinzug ist einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte.

BlauWeiß Wittorf freut sich über den Sieg. Foto: DBV
Das große Finale in Dresden
Am Sonntag, den 3. August 2025, treffen nun Wittorf und Dortelweil im Bundesliga-Finale in der BallsportArena Dresden aufeinander – im Rahmen des Multisportevents Die Finals. Das Endspiel wird in voller Länge im Livestream der ARD sowie teilweise im ZDF-Hauptprogramm übertragen. Für Fans, Spielerinnen und Spieler gleichermaßen ist es der emotionale
Schlusspunkt einer intensiven Saison – und ein echtes Highlight für den deutschen Badminton-Sport.
Text und Fotos: DBV