Lange Reise in den hohen Norden

A-RLT U17/U19 am 28./29.08.2021 in Schwarzenbek
Eine kleine Delegation des BWBV machte sich auf in den hohen Norden, um am letzten August WE am A-RLT U17/U19 teilzunehmen.
von Christoph Lechner
16.09.21. Am Freitag, den 27.08., machte sich eine urlaubs- und ferienbedingt eher kleine Gruppe auf nach Schwarzenbek in Schleswig-Holstein. Zudem konnte Mark Obermeier, der mit Siegchancen im Einzel U17 an den Start gegangen wäre, leider kurzfristig auf Grund einer Verletzung nicht teilnehmen. Wegen der langen Fahrt musste man bereits am Vormittag starten, um möglichst am frühen Abend im Norden zu sein, was letztlich trotz viel Verkehr gelang. Mit von der Partie waren Clément Kervio und Tristan Inhoven (beide BSV Eggenstein-Leopoldshafen) sowie Landestrainer Christoph Lechner. In Schwarzenbek stießen dann noch Annika Späth (SV Primisweiler) und Jan Huttenloch (SSV Waghäusel) dazu, die beide direkt aus ihren jeweiligen Urlaubsorten anreisten. Alles in allem eine eher unerfahrene Truppe, was die Einsätze bei A-RLT anging.
Am Samstag standen Mixed und Einzel und am Sonntag die Doppel auf dem Plan.
Jan war nur fürs Doppel qualifiziert und spielte hier in U17 mit Daniel Nilges aus dem Rheinland (TuS Bad Marienberg). Gleich im AF bekamen sie es mit den an eins gesetzten Nordlichtern Blühdorn/Wagener zu tun und mussten trotz guter Leistung deren Stärke anerkennen.
Ähnlich erging es Clément, der im HE U19 gegen Alexander Becsh (VfB GW Mülheim) wenig Land sah, aber auch eher nicht sein bestes Badminton abrufen konnte. Am Sonntag im Doppel an der Seite von Samuel Papst (1. BC Bischmisheim) gelang ihm das wesentlich besser und beide konnten das Spiel gegen die späteren Gewinner Eckerlin/Pongratz (SV Fischbach/FC Langenfeld) recht ausgeglichen gestalten. Zu einem Satzgewinn reichte es trotzdem nicht.
Tristan – eigentlich noch U15er – spielte in allen drei Disziplinen eine AK höher. Im Einzel hatte er etwas Lospech und musste in der 3er Gruppe ausgerechnet gegen Rafe Kenji Braach (STC BW Solingen) spielen, einen weiteren U15er und zwar den wohl aktuell besten im Einzel. Dadurch waren seine Chancen auf ein Weiterkommen ins VF schon auf dem Papier schwierig, was sich auch bewahrheiten sollte. Der erste Satz war noch ausgeglichen, aber im Zweiten setzte sich die Klasse von Rafe durch. Das zweite Gruppenspiel gewann Tristan ziemlich locker gegen Jan Ebel (TSV Vellmar). Im Mixed (Srimaanya Chander – TG Unterliederbach) und Doppel (Danial Iman Marzuan – SV Fun-Ball Dortelweil) hatte Tristan per Freimeldung gute Zufallspartner aus Hessen erwischt. In beiden Disziplinen traf er allerdings jeweils direkt auf die an drei gesetzte Paarung. Beide Spiele gingen im dritten Satz an die Kontrahenten, was besonders im Doppel sehr ärgerlich war, weil hier im zweiten Satz fünf Matchbälle nicht genutzt werden konnten.
Die bereits erwähnte Unerfahrenheit war vor allem Annika in ihrem ersten Spiel auf dieser Ebene überhaupt anzumerken. Geprägt durch große Nervosität, die sie nie wirklich abschütteln konnte, verlor sie ihr erstes Einzel in U17 gegen eine durchaus schlagbare Gegnerin (Karina Karmann – 1. BC Bischmisheim). Das zweite Gruppenspiel bestritt sie letztlich souverän, auch wenn sie sich einen Regenerationssatz gönnte. Im Doppel trat sie sogar in U19 an der Seite von Ronja Hamm (TSV Haunstetten) an. Der Einzug ins VF gelang recht locker und auch hier hatten beide die an eins gesetzte Paarung Nöcker/Reinkens (beide STC BW Solingen) am Rande einer Niederlage, konnten den Sack aber nicht zu machen und verloren so in drei engen Sätzen, was Rang fünf bedeutete. Trotz nervösem Beginn war es ein gutes Turnier und hoffentlich erst der Anfang auf deutscher Ebene.
Vom Trainer war neben seiner Badminton Expertise auch noch sein handwerkliches Geschick gefragt, als am Samstagabend die Tür vom Badezimmer der Jungs nicht mehr aufgehen wollte, weil die Türklinke ihren Dienst versagte. Letztlich konnten ihre Kulturbeutel aber per Noteinsatz gerettet werden und man zog kurzerhand in ein anderes Zimmer um. Die Rückfahrt war nur gefühlt entspannter als die Hinfahrt, so dass man am späteren Sonntagabend geschafft wieder in Karlsruhe ankam. Viel Zeit zum Ausruhen blieb allerdings nicht, da bereits am nächsten WE das B-RLT in Regensburg anstand.
Ein Lob noch an den Ausrichter, der es nicht nur schaffte die DM am Sonntag zu streamen, sondern auch Zähltafeln in der Halle anbot, was zur Zeit ja leider eher die Ausnahme ist.
Foto: Ronja Hamm (hinten) und Annika Späth
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