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In seiner Wahlheimat Schwäbisch Gmünd verstarb am 28. Juli 2019 Hartmut Meis. Er wurde 76 Jahre alt.
Der Badmintonpionier hat sich vor allem für den Schulsport in Baden-Württemberg sehr große Verdienste erworben:
von Karlheinz Hohenadel
05.08.19. Im Jahre 1953 begann seine überaus erfolgreiche aktive Badminton-Laufbahn. Als Jugendlicher des TV Merscheid gewann er 1959 und 1960 die westdeutsche und sogar die Deutsche Meisterschaft im Herreneinzel und im Jungendoppel. Auch bei Altersklassenmeisterschaften im Herrendoppel feierte Hartmut Meis viele Erfolge.
Ein Glücksfall für den Schulsport Badminton war sein Einstieg ins Pädagogische Fach und nach Schwäbisch Gmünd, wo er das Studium als Werk- und Sportlehrer erfolgreich abschloss. Er unterrichtete an der Friedensschule Schwäbisch Gmünd-Rehnendorf.
Als Spieler, Trainer und Abteilungsleiter führte er die Badmintonabteilung des TSB Schwäbisch Gmünd in die höchsten deutschen Spielklassen, bis hin zur 2. Bundesliga. Hartmut Meis erkannte schon früh die herausragende Bedeutung des Schulsports für die Verbreitung unserer Sportart. Durch viele Lehrkräftefortbildungen schuf und verbesserte er die Basis für Badminton in den Schulen. 1976 erstellte er den ersten Lehrplan für die Schulsportart Badminton und ermöglichte so die Einführung von Badminton in der gymnasialen Oberstufe. Als Krönung seiner Bemühungen gelang es Hartmut Meis Badminton in die bundesweiten Schulsportwettbewerbe „Jugend trainiert für Olympia“ mit Bundesfinale in Berlin einzuführen. Über 20 Jahre förderte Hartmut Meis als Landesbeauftragter diesen Wettbewerb. Durch die Bildung eines Multiplikatorenteams und die Veröffentlichung der Broschüre“Von der Hand zum Racket“ für die Grundschule setzte er weitere wichtige Akzente. Sein außerordentliches Organisationstalent bewies Hartmut Meis als Ausrichter zahlreicher Großveranstaltungen. Neben unzähligen Turnieren auf Landes- und Bundesebene war er zweimal Gastgeber der Verbandstage des Deutschen Badmintonverbandes (DBV). Höhepunkte waren zweifellos die Ausrichtung der beiden Grand-Prix-Weltranglistenturniere der „International Badminton Federation“ (IBF) 1986 und 1987 mit den weltbesten Badmintonspielern aus Asien und Europa. Unter ihnen der Olympiasieger 1996 im Herreneinzel, der Däne Paul Eric Hoyer-Larsen. Auch nach seiner Pensionierung organisierte das fleißige Multitalent weitere wichtige Badmintonveranstaltungen.
Der DBV ehrte Hartmut Meis 1974 mit der Ehrennadel und im Jahr 2004 mit der Ehrenplakette für besonders hervorragende Verdienste um den Badmintonsport.
Mit seiner Frau Helga trauern alle Badmintonfreunde, insbesondere in Baden-Württemberg. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Karlheinz Hohenadel
BWBV-Vizepräsident
Schul- und Breitensport