Großartige U13 Meisterschaft in Hamburg
3. Platz im HE für Jonathan Suprijadi (SG Schorndorf) und 3. Platz im DD für Sandora Kim Göhlich (TSG Tübingen)
von Monika Kniepert
19.03.17. Bronze für Jonathan Suprijadi und Sandora Kim Göhlich bei den deutschen Jugendmeisterschaften der Altersklasse U13 in Hamburg
Seit 2013 veranstaltet der DBV in jedem Jahr eine Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse U13 und gibt damit bundesweit den jungen U13-Spielern die Möglichkeit, sich noch einmal miteinander zu messen und die mittlerweile sehr begehrten Podestplätze in dieser Altersklasse auszuspielen. Dieses Jahr war der Ausrichter Hamburg-Bergedorf. Der BWBV war mit einer kleinen U13-Delegation plus Trainer und vielen Eltern angereist.
Am Start waren Sandora Kim Göhlich, Janina Hartmann, Esin Habiboglou, Amera Dubunovic, Frieder Tausch, Jonathan Suprijadi und Roman Latief. Neben vielen tatkräftig unterstützenden Eltern war als verantwortlicher BW Trainer Gunter Bialasik dabei.
Das Turnier startete nach kurzer schlichter Begrüßung pünktlich am Samstagmorgen um 9.00 Uhr zunächst mit der KO Runde im Mixed.
Jonathan und Janina kamen nur langsam rein in die Partie und verloren ihr Auftaktmatch in Runde 1 gegen Meijowsky/Skopek (NRW) in 2 Sets, während eine gute Stunde später Frieder und Sandora (an 7 gesetzt) nach einem Freilos in Runde 2 sich im dritten Satz knapp mit 22:20 gegen Kastenholz/Schmidt (Mülheim, NRW) durchsetzen konnten, dann aber im anschließenden Viertelfinale gegen die gesetzte Toppaarung Schlevoigt/Meyer ohne wirkliche Chance in 2 Sets deutlich unterlagen.
Im Einzel wurde zunächst in Gruppen gespielt. Esin und Frieder verloren leider beide Gruppenspiele und schieden aus. Roman gelang in der Gruppe 3 ein Sieg gegen Dean Heppner (Mülheim, NRW) im dritten Satz (21:17), verlor allerdings deutlich gegen den an 3 gesetzten Erik Tilch und schied ebenfalls aus.
Sandora, an Platz 4 gesetzt, ging sehr motiviert in dieses Turnier und wurde mühelos Gruppenerste. Sie scheiterte aber eigentlich überraschend im Viertelfinale an der an 5 gesetzten Julia Meyer (1. BV Mülheim, NRW) im dritten Satz mit 16:21 und musste sich mit Platz 5 zufrieden geben.
Lediglich Jonathan gelang an diesem Tag ein guter Lauf. Er dominierte als ungesetzter Spieler recht klar seine Gruppengegner und traf im Viertelfinale auf Erik Tilch (Lohbrügge – Hamburg, Setzplatz 3). Hier zeigte Jonathan die ganze Bandbreite seines Könnens. Er gewann den ersten Satz und beeindruckte hier mit wirklich guten ansatzlos geschlagenen Platzierungen, viel Übersicht und kontrollierte fast jeden Ballwechsel nach Belieben. Im zweiten Satz stellte sich der Gegner darauf ein und drückte Jonathan in einen krassen 11:2 Rückstand. Jonathan ließ sich davon nicht beeindrucken und dann passierte es…Jonathan arbeitete sich geduldig und konzentriert Punkt für Punkt heran. Selbst beim Stand von 19:13 für Tilch ließ er einfach nicht nach…Sensationell störte er sehr schlagsicher immer wieder den Rhythmus seines Gegners, bereitete immer wieder gut und geduldig seine Angriffe vor und attackierte blitzschnell das Vorderfeld des Gegners… Für Tilch am Ende eine unlösbare Herausforderung. Jonathan gewann den Zweiten Satz 22:20 und zog damit ins Halbfinale ein.
Der Abschluss am Samstag bildete die KO-Runde im Doppel. Esin und Janina trafen direkt auf die auf 2 gesetzte Paarung Meyikowski/Skopec (Bonn-Beuel/Herscheid, NRW), hatten wenig Chance, verloren dennoch nur knapp mit 17:21, 17:21. Jonathan und Frieder trafen auf die an 5 gesetzten Heppner/Kastenholz, holen sich einen dritten Satz, müssen aber am Ende mit 18:21 den Gegnern das Feld überlassen.
Amera war ausschließlich für das Doppel nach Hamburg gereist, hatte viel Lospech und kam mit ihrer Partnerin Sofia Anna Dirgova aus Kempten (Bayern) direkt auf die an eins gesetzte Paarung Sonnenschein/Meyer (Mülheim/Wesel, NRW). Sie verloren das Match deutlich mit 21:15. 21:7.
Ein Lichtblick dann doch am späten Nachmittag: Sandora Kim und ihre bayrische Partnerin K. Rudert schafften gemeinsam den direkten Weg ins Halbfinale und bewiesen, dass ihr 4. Setzplatz zurecht gegeben wurde.
Sonntagmorgen: Showdown in Bergedorf für Sandora und Jonathan im angesetzten Halbfinale. Jonathan trifft gleich um 9.00 auf Karl Sufryd vom 1. BV Mühlheim (an 7 gesetzt). Leider kann Jonathan nicht an seine Form bzw. Schlagsicherheit vom Vortag anknüpfen, die Fehlerquote ohne Druck ist zu hoch gegen einen sicher und souverän agierenden Sufryd. Mit 17:21, 10:21 und einer Bronzemedaille geht Jonathan an diesem Morgen recht zufrieden vom Feld.
Im Mädchendoppel die letzte Partie des Tages für Sandora Kim / K. Rudert gegen die an eins gesetzte Paarung Sonnenschein/Meyer. Die beiden versuchen Schritt zu halten, verwickeln die Gegnerinnen immer wieder in zum Teil gute lange Ballwechsel, bleiben aber nicht konstant genug, um am Ende den Punkt zu machen. Im zweiten Satz wird es mit 23:21 noch einmal richtig eng, aber das Match geht an NRW, Sandora gewinnt ihre erste Bronzemedaille bei deutschen Meistershaften!!
Gerade durch diese Begegnung wird noch einmal deutlich, dass die Baden-Württemberger in den Doppeldisziplinen noch einiges zu tun haben, um an der Spitze mitreden zu können: Wir verlieren bereits in der Aufschlagphase die Kontrolle, einfache Chancen werden oft nicht effizient genug genutzt, die Fehlerquote ohne Druck ist noch zu groß, wir entwickeln noch keine klare Spielidee. Einfach den Ball nur zurückzuspielen ist dann die Konsequenz, aber das reicht hier nicht, um auf diesem Niveau zu gewinnen.
Besonders für die AK U11 und U13 noch einmal der Appell von meiner Seite an alle Vereinstrainer: Wir müssen in der Grundausbildung in diesen Altersklassen weiter verstärkt an den Basics arbeiten und uns hier in erster Linie weniger auf Ergebnisse sondern mehr auf eine gute erste technisch-taktische Entwicklung der einzelnen Spieler konzentrieren und uns fragen: Können Trainingsleistungen generell im Wettkampf auch umgesetzt werden? Schaffen es unsere Spieler ihre Trainingsinhalte im U11/U13-Wettkampf abzurufen bzw. umzusetzen? Coachen bzw. unterstützen wir Trainer unsere Spieler auch auf diesem Entwicklungsweg optimal genug? Unterstützen Trainer und Eltern die Eigeninitiative der Spieler, so dass sie selbst die Fragen beantworten: „WIE“ mache ich eigentlich meine Punkte? Welchen Anspruch habe ich als Spieler eigentlich und wie viel bin ich bereit in meinen Sport zu investieren? Oder unterdrücken wir die Eigeninitiative durch Überengagement und übertriebenes Coaching?
Die Meisterschaften in Hamburg spiegeln im Großen und Ganzen unseren derzeitigen Stand in U13 ganz realistisch wieder. Ich erhoffe mir mit all den neuen eingerückten Spielern in U13 auch im nächsten Jahr eine gute Zusammenarbeit und viele weitere erfolgreiche kleine Schritte Richtung Badmintonspitze.
Gunter Bialasik