TSG Dossenheim klettert in der Tabelle auf Platz vier.

Regionalliga Südost/Süd
Es gilt eine alte Regel in der Jahnhalle in Dossenheim: Wenn die beiden Mannschaften aus München zum Regionalliga-Duell kommen, wird es immer spannend und mitunter dramatisch.
von Reinhard Nolze, Abteilungsleiter TSG Dossenheim Badminton
11.11.15. Es gilt eine alte Regel in der Jahnhalle in Dossenheim: Wenn die beiden Mannschaften aus München zum Regionalliga-Duell kommen, wird es immer spannend und mitunter dramatisch. Die Spieler der Traditionsvereine TSV Neuhausen-Nymphenburg und TSV Neubiberg-Ottobrunn reisen immer mit maximalem Ehrgeiz in die Kurpfalz. Die badmintonkundigen Zuschauer aus Dossenheim und Umgebung wissen dies seit Jahren zu schätzen, und so war die Tribüne in der Halle besonders am Samstag gut besetzt.
Und sie bekamen einiges zu sehen. Neubiberg-Ottobrunn überraschte mit neuen jungen Spielern mit viel Ehrgeiz. Das erste Herrendoppel Patrick Scheiel/Benjamin Dierks ließ sich nach verlorenem ersten Satz (21:19) gegen die Dossenheimer Nils Feldmeyer/Alexander Zimmermann nicht beeindrucken und drehte im zweiten Satz den Spieß um (14:21). Im Endscheidungssatz sahen die Zuschauer das erste Mal eine beeindruckende kämpferische Leistung aller vier Akteure. Die beiden jungen Münchner konnten sich am Ende durchsetzen (20:22) und brachten Ihre Mannschaft in Führung. In ebenfalls drei Sätzen konnten aber gleichzeitig die Dossenheimerinnen Steffi Arns /Karin Kieffer gegen Nicole Schnurrer/Verena Roth siegen und somit zum 1:1 ausgleichen (24:22/15:21/21:10). Recht deutlich dann die Überlegenheit von Konrad Schade/Frederik Weil im zweiten Herrendoppel gegen Fabian Specht/Andreas Schnurrer (21:8/21:8).
Wie erwartet lieferten sich Steffi Arns und Nicole Schnurrer ihren schon traditionellen Dreisatz-Marathon im Damen Einzel. Beide kennen sich und die Spielweise ihrer Gegnerin bestens. So kam es immer wieder zu von Taktik geprägten langen Ballwechseln, Steffi Arns aber setzte sich am Ende durch (16:21/21:16/21:19). Kurios das erste Herreneinzel. War der ersten Satz noch umkämpft (22:20) brach der Münchner Fabian Specht im zweiten Satz (21:5) förmlich ein und fand kein Mittel mehr gegen die Dossenheimer Nummer Eins Konrad Schade. Danach schien der Widerstand von Neubiberg-Ottobrunn gebrochen. Bis auf das dritte Herreneinzel gingen alle Spiele an die Heimmannschaft, und mit diesem nicht so deutlich erwarteten 6:2 sah man mit gewachsenem Selbstbewusstsein der kommenden Aufgabe am nächsten Tag gegen Neuhausen-Nymphenburg entgegen.
Vor denen hatte man großen Respekt. Umso größer die Überraschung als man noch am Samstagabend von der deutlichen 8:0 Niederlage der Münchener beim Offenburger BC hörte. Nach Spielbeginn am Sonntag früh um 11:00 Uhr wiederholten sich die Ereignisse vom Vortag. Nils Feldmeyer und Alexander Zimmermann gingen im ersten Herrendoppel in den Entscheidungssatz – und verloren in Verlängerung. (21:14/19:21/22:24). Aber erneut konnten die Dossenheimer Damen im Doppel ausgleichen. Für die beruflich verhinderte Zollbeamtin Steffi Arns kam Nathalie König ins Team und siegte an der Seite von Karin Kiefer gegen Jessica Willems/Lotte Lundoe Noergaard (21:18/17:21/21:12). Wiederum deutlich ging das zweite Herrendoppel an die Heimmannschaft. Konrad Schade/Frederik Weil brachten ruhig und konzentriert den Sieg gegen Eric Patz/Markus Geisenhofer nach Hause (21:18/21:12). Konrad Schade gewann nicht unerwartet sein Einzel, Karin Kieffer bestritt ein souveränes Einzel gegen Lotte Noegaard. Das Mixed allerdings ging wieder an die Müncher. Die routinierten Jessica Willems und Konstantin Dubs waren diesmal zu stark für die Dossenheimer Paarung Nathalie König/ Alexander Zimmermann. Somit hatten die abschließenden letzten zwei Spielen beim Zwischenstand von 4:2 eine besondere Brisanz. Die Münchner wollten nun mit aller Macht wenigstens einen Punkt mit nach Hause nehmen. Eric Patz bezwang in drei Sätzen in einem sehr intensiven Spiel Chris Beutel (21:15/16:21/14:21) und verkürzte somit zum 4:3. Auf dem Nachbarfeld kämpften nun Frederik Weil für Dossenheim und der Ex-Dossenheimer Markus Geisenhofer für die Münchner um Sieg oder Unentschieden.
Frederik Weil haderte vor dem Match noch damit bisher kein Einzel in dieser Saison gewonnen zu haben. Markus Geisenhofer setzte ihn auch sofort stark unter Druck und sicherte sich den ersten Satz (17:21). Doch danach ballte Weil immer wieder die Faust und kämpfte sich Punkt für Punkt an Geisenhofer heran und vorbei (21:13/21:14)zum 5:3 Sieg der Mannschaft. In der Halle herrschte danach großer Jubel unter den Zuschauern. „Wir hatten uns drei Punkte für das Wochenende als Ziel gesetzt“, erklärte Mannschaftskapitän Nils Feldmeyer, „dass wir beide Spiele gewinnen konnten, ist natürlich großartig. Damit haben wir den verpatzten Saisonstart endgültig abgehakt. Jetzt wollen wir sehen, was gegen den Tabellenführer geht!“ Das ist der Aufsteiger Offenburger BC, der immer noch mit beeindruckenden Leistungen die Liga anführt. Am 29.11. treffen beide Teams in der Jahnhalle aufeinander.