SG Dossenheim/Neckargemünd
Zweiter, Vierter, Dritter, Dritter: Seit der Saison 2011/12 belegte die erste Mannschaft der SG Dossenheim/Neckargemünd jeweils einen Platz in den Top vier der Regionalliga Südost/Süd.
von Konrad Schade
19.03.15. Zweiter, Vierter, Dritter, Dritter: Seit der Saison 2011/12 belegte die erste Mannschaft der SG Dossenheim/Neckargemünd jeweils einen Platz in den Top vier der Regionalliga Südost/Süd. Dass dies auch in der aktuellen Saison (2014/15) gelingen sollte, war lange Zeit ungewiss und am Ende das Resultat einer starken Teamleistung. Aber der Reihe nach.
Zum Rundenstart blieben bei den Dossenheimern viele Fragezeichen stehen. Mit Natalie Tropf und Christopher Rank – für eine Saison – hatten sich zwei Punktegaranten aus dem aktiven Spielbetrieb zurückgezogen. Dieser Rückschlag konnte zwar durch die Neuverpflichtung von Karin Kieffer aufgewogen werden. Doch Teile der etablierten Kräfte wie Frederik Weil, Christian Beutel oder Konrad Schade waren berufsbedingt noch nicht perfekt auf die kräftezehrende Saison vorbereitet. So lastete noch mehr Verantwortung auf dem Dameneinzel Stefanie Arns und den Doppelspezialisten Nils Feldmeyer und Alan Erben.
Nichtsdestotrotz lautete die klare Ansage von Mannschaftsführer Feldmeyer: „Wir wollen wieder unter den besten drei Teams landen.“ In den letzten Jahren sollte er mit seiner Prognose stets Recht behalten. Eine unerwartet klare Niederlage gegen den VfB Friedrichshafen im ersten Saisonspiel ließ aber schnell Zweifel aufkeimen, ob die Ziele diesmal erreichbar wären. War man zu optimistisch gewesen? Stand wohlmöglich eine Saison im Abstiegskampf bevor?
Relativ schnell kam die Antwort: Nein! Die Mannschaft fing sich und ein spannendes Auf und Ab sollte den Saisonverlauf prägen. Besonders das überraschende 5:3 gegen Schorndorf und der 5:3 Auswärtssieg bei den sehr unangenehm spielenden Münchnern vom TSV Neuhausen-Nymphenburg sorgten für gute Stimmung. Der dritte Platz nach der Hinrunde war der verdiente Lohn der Mühen.
In der Winterpause gab es dann aber einen Schock. Unerwartet kündigte Alan Erben seinen Wechsel zur Rückrunde zum viertplatzierten Ligakonkurrenten SG Schorndorf an. Alan, der mit einer 4:2 Bilanz im ersten Herreneinzel und Herrendoppel maßgeblich für die komfortable Lage der Dossenheimer verantwortlich war, hinterließ ein gewaltiges Loch im Mannschaftsgefüge. Wer sollte von nun an das erste Herrendoppel an der Seite von Nils Feldmeyer bestreiten? Wer das erste Herreneinzel? Und sollten die Nachrücker stark genug sein für die sich ergebenden neuen Herausforderungen?
Die Dossenheimer fanden einen Weg aus dem Scherbenhaufen. Mit Alexander Zimmermann konnte kurzfristig ein erprobter Regionalligaspieler aus Remagen für die Rückrunde verpflichtet werden. Vor allem im ersten Herrendoppel an der Seite von Nils Feldmeyer sammelte der Allrounder wertvolle Punkte für seine neue Heimat. Zwar rutschte die SG Dossenheim/Neckargemünd kurzzeitig auf Platz fünf der Tabelle ab. Aber zum Saisonabschluss wusste das Team zu überzeugen: 6:2 bei der SG Metzingen/Tübingen, ein 5:3 gegen den TSV Neubiberg-Ottobrunn und ein abschließendes 6:2 gegen den TSV Freystadt ließen die Fans in der heimischen Jahnhalle verzücken.
Das Erstaunliche: Kein Spieler ragte besonders hervor! Es wurde innerhalb der Mannschaft beständig rotiert und jeder konnte in den entscheidenden Momenten einen Beitrag leisten, die Schwächen der anderen zu kompensieren. So gelang es der Dossenheimer Mannschaft am letzten Spieltag doch noch, vom fünften auf den dritten Platz zu klettern, um dem ausgerufenen Saisonziel gerecht zu werden. Mannschaftsführer Nils Feldmeyer hatte also einmal mehr Recht behalten.
Ein ungebrochen starker Teamgeist und die treuen Dossenheimer Fans waren diesmal das Zünglein an der Waage. Diese zwei „Dossenheimer Konstanten“ werden auch im nächsten Jahr in der heimischen Jahnhalle zu bewundern sein – so viel ist sicher. Auch das kommende Saisonziel wurde bereits von Mannschaftsführer Feldmeyer umrissen: „Es geht noch besser! Sportlich, aber auch im Umfeld“ – na dann! Es bleibt also spannend, was die Dossenheimer in der nächsten Saison anzubieten haben.
Nachsatz: Dieser Artikel wurde verfasst von Konrad Schade. Sein Satz „kein Spieler ragte besonders hervor“ kann von der Abteilungsleitung und seiner Mannschaft so nicht hingenommen werden! Nach dem für uns überraschenden Wechsel von Alan Erben zur SG Schorndorf erklärte er sich ohne zu zögern bereit für die Mannschaft in die Bresche zu springen und den heiklen „Job“ 1. Herren Einzel zu übernehmen. Von den daraus resultierenden sechs Matches gewann er fünf! Auch im Doppel – an der Seite von Chris Beutel und Frederik Weil gewann er drei von vier Einsätzen. Das finden wir zumindest leicht herausragend und somit zumindest mitverantwortlich für das gesamte Ergebnis der Mannschaft am Ende der Saison und musste hiermit korrigiert werden!
Foto Reinhard Nolze: Es zeigt v.l.n.r.: Chris Beutel, Karin Kieffer, Frederik Weil, Andreas Zimmermann, Konrad Schade, Stefanie Arns, Nils Feldmeyer